Vom 2. bis zum 5. Juni fand vergangene Woche die 58. Offene Kölner Stadtmeisterschaft statt. Insgesamt 162 Teilnehmer spielten in 7 Runden um die Preise, und auch einige Vertreter aus Rhein-Wupper waren dabei - und zum Teil auch sehr erfolgreich...
Gespielt wurde im Straßenbahnmuseum in Thielenbruch. Eigentlich ein toller Spielort und eine sehr angenehme Atmosphäre zwischen den Straßenbahnen, nur das Wetter wollte leider nicht mitspielen: Während den ersten 6 Runden schien die Sonne die ganze Zeit über durch die Glasdächer und brachte die Teilnehmer zusätzlich ins Schwitzen. Zum Glück fand sich immer noch ein Platz im Schatten, an den man, wenn man es gar nicht mehr aushielt, während der Partie umziehen konnte.
In der letzten Runde war die Hitze dann kein Problem mehr, dafür gab es ein heftiges Gewitter mit lautem Donner und Regen. Bei diesem Krach war es quasi unmöglich, sich auf seine Partie zu konzentrieren, und so unterbrach man die laufenden Partien für etwa 10 Minuten. Eine richtige Entscheidung der Turnierleitung, die auch sonst einen sehr guten Job gemacht hat.
Gespielt wurde in 3 Ratinggruppen: Meisterklasse (>2000 DWZ); Vormeisterklasse (2000-1700 DWZ) und Hauptgruppe (<1700 DWZ).
In der Hauptgruppe waren 82 Teilnehmer am Start, darunter mit Rainer Themm, Dirk Runte, Jochen Seelig und Angelique Rieger auch 4 Schlebuscher.
Jochen spielte ein tolles Turnier und beendete das Turnier mit 4 Punkten, was ihm den Ratingpreis <1450 einbrachte. Er schlug dabei unter anderem Dirk Runte, für den das Turnier nicht so erfolgreich verlief. Angelique Rieger legte einen Fehlstart hin, fand dann aber doch ins Turnier und wurde für letztendlich 4 Punkte mit dem Preis für die beste Dame belohnt.
Bleibt noch Rainer Themm: Dieser war bis zur letzten Runde in der Spitzengruppe zu finden und hatte in der letzten Runde noch beste Aussichten auf ein saftiges Preisgeld. Leider verlor er diese und rutschte auf den 6. Platz ab. Gewonnen hat die Hauptgruppe Sebastian Lessing, der seiner Favoritenrolle (mit einer großen Portion Glück) gerecht wurde und auf 6 Punkte kam. Toller Erfolg, Gratulation dazu.
In der Vormeisterklasse waren 52 Teilnehmer dabei, darunter auch Dennis Hess, Jens Bosbach und meine Wenigkeit.
Jens Bosbach schnitt mit 4,5 Punkten sehr erfolgreich ab, leider fiel er aufgrund seiner hohen Elo nicht mehr in die Ratinggruppen und ging ohne Preisgeld nach Hause. Wäre meiner Meinung nach besser gewesen, die Elo für die Verteilung der Ratingpreise nicht zu berücksichtigen, aber nun gut. Dennis Hess war ebenfalls sehr erfolgreich und beendete das Turnier mit 5 Punkten auf Platz 4, der ihm noch ein nettes Preisgeld einbrachte.
Ich selbst spielte, meiner Meinung nach, ein gutes Turnier, bei dem es auf meinem Brett immer deutlich wilder zuging, als ich es sonst gewohnt bin. Hätte ich die letzte Runde gewonnen, wäre das Ergebnis auch sehr zufriedenstellend gewesen, in klar gewonnener Stellung hatte ich jedoch ein furchtbares Blackout und verlor die Partie. Daher ging ich nur mit 2,5 Punkten nach Hause. Das Ziel, mir eine Elo zu erspielen, habe ich aber erreicht. Gewonnen hat in der Vormeisterklasse absolut sensationell der erst 14-jährige Xianliang Xu, dem es tatsächlich gelang, alle 7 Partien zu gewinnen! Eine unglaubliche Leistung, belohnt mit einem netten Taschengeld von 550€ ! Auch der zweite Platz ging, mit Michael Kremser, an einen Jugendlichen.
In der Meisterklasse, bestehend aus 28 Teilnehmern, war Christian Hess der einzige Vertreter aus Rhein-Wupper. Nach schwachem Start kam er immerhin noch auf 3,5 Punkte.
Dominiert wurde die Meisterklasse von IM Thomas Henrichs und Svetlin Mladenov. Mladenov hatte vor der letzten Runde einen halben Punkt Vorsprung, patzte jedoch, verlor und fiel auf Platz 2 zurück, hinter Henrichs, der mit 6 Punkten Turniersieger wurde.
Es waren alles in allem sehr schöne (wenn auch sehr anstrengende) Tage und ich werde im nächsten Jahr sicher wieder mit dabei sein.
Ein ganz dickes Lob an die Turnierleitung, für dieses großartige Turnier!
Comments
Schön geschriebener Bericht!
DWZ 2073 mit 14 Jahren. Da wird ein Titel wohl nicht lange auf sich warten lassen. Wollen wir aber mal unsere 1700'er loben. Ungefähr gleichstarke Spieler reihenweise in die Schranken zu weisen ist ja auch sehr, sehr schwer. Und dem Jochen hat scheint das Training (seine eigenen Worte) bei unserer VM neue Kräfte verliehen. Toll. Danke für den schönen Bericht.
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