Contributed von pillgram am 27. Nov 2012 - 20:52 Uhr
Bestbesetzung, alle pünktlich, erstes Brett mit kampflosem Punkt - die Vorzeichen hätten nicht besser sein können. Dann folgte der Absturz gegen stark kämpfende Jungspunde aus Schlebusch. Nach dem Fehlstart steht die Dritte auf dem vorletzten Tabellenplatz.
Zahlenmäßige Unterlegenheit kann diesmal nicht als Erklärung für die Niederlage herhalten. Ohne Probleme bekamen wir die denkbar beste Aufstellung zusammen.
Zehn Minuten vor der Zeit erschien der Mannschaftsführer bereits als letzter und musste - wie immer optimal vorbereitet - noch schnell die Aufstellungsreihenfolge im Internet recherchieren. Die Mannschaft unseres Gegners bestand ausschließlich aus Nachwuchskräften - der älteste Fidele war wohl locker halb so alt wie der jüngste von uns. Auch und gerade im Nachhinein, muss man vor der dort geleisteten Jugendarbeit den Hut ziehen. Trotz ihrer noch wenigen Lenze spielten alle Jugendlichen durchweg konzentriert und ohne Hast - selten in dem Alter.
Brett 1 der Fidelen blieb zunächst leer. Schachfreund Gumm hatte wohl zugesagt, blieb aber aus nicht geklärten Umständen an diesem herrlichen Sonntagmorgen zu Hause/im Bett. Für den Mannschaftsführer war somit mehr als genug Zeit zur Partienbeobachtung...
Den Anfang machte unser Haudegen an Brett 3 - Werner. Die Partie schwappte nach beidseitig solidem Beginn hin und her. Werner entwickelte einen regelrechten Augenschmaus an Fesselungsmotiven, lies sich aber dann von seinem Gegner überraschen und geriet ins Hintertreffen. Konkret fehlte ihm eine ganze Figur, nach einer kleinen Weile konnte er diesen Nachteil etwas glücklich wieder aufholen und gewann wenig später die Partie. Er hatte die Erfahrung, die seinem Gegner fehlte - anders ist dieser Sieg nicht zu erklären. Zwei vor für uns.
Günter begann für seine Verhältnisse und zur Freude des Mannschaftsführers geradezu im Schneckentempo. Die Konsequenz daraus hinterlässt hoffentlich nachhaltig Spuren - Günter stand blendend. Es kam jedoch, wie es kommen musste - irgendwann riss der Geduldsfaden mit einem lauten Knall und die Partie war verloren. Das Endspiel war mit zwei Bauern mehr eigentlich locker gewonnen, leider erreichte ein sträflich unterschätzter, gegnerischer Bauer Günters Grundlinie und konnte nur durch Opfer von Turm bzw. Partie gestoppt werden.
Auch Udo startete verheißungsvoll, mit viel Druck und gewohnt solider Eröffnung in seine Partie. Einige Chancen zur weiteren Druckerhöhung blieben dann aber ungenutzt und Udos sehr passive Gegenspielerin bekam immer mehr Gegenspiel. Zum Ende genügte dann ein kleiner Fehler und auf einmal waren die Fidelen dran - 2:2.
Richards Partie folgte ebenfalls der Dramaturgie dieses Mannschaftskampfes, denn auch er begann mit einer vorteilhaften Stellung. Ein zwischenzeitlich etwas kompliziert anmutendes Abtauschszenario hätte eigentlich in einen Sieg münden sollen, führte aber leider in die entgegengesetzte Richtung. Für den Turm des Gegners gab Richard etwas überraschend Springer und Läufer. Danach war dann nichts mehr drin und unsere Gesichter lang.
Man ahnt es - Manfred begann mit schnellem Bauerngewinn glänzend. Remisangebote des Gegners wurden mehrfach und mit berechtigter Siegesgewissheit abgelehnt, aber an diesem Sonntag half alles nichts. Manfred verlor zunehmend die Kontrolle über die Partie und irgendwann kam dann der kleine Fehler mit großer Wirkung im Endspiel. Das war's dann!!!
Woran es denn nun lag ist schwer zu sagen. Die Einstellung war sicherlich in Ordnung. Der Beginn von allen auch. Beim nächsten Mal muss dann auch einfach mal durchgezogen und die Konzentration hoch gehalten werden. Nichtsdestotrotz auch Glückwunsch an den Gegner, da wächst sicherlich etwas heran, dass auch in höheren Spielklassen bald Angst und Schrecken verbreiten wird.
Tschakkkka Dritte - beim nächsten Mal dann!!! ;)
Comments
Ja die Fidelen Kids sind schon verdammt gut. Hätte ich meinen kleinen Warn-Vermerk besser per Email verschickt statt ihn nur ins Forum zu schreiben? Aber zumindest Manfred wusste ja was ihn erwartet. Und Werner natürlich auch.
Bei den Fidelen wächst was heran, was Respekt und Anerkennung verdient. Da hat wohl nicht die Schwäche unserer Dritten, sondern eher die Stärke der jungen Fidelen zu dem Ergebnis geführt. Glückwunsch <img src="https://schach-manfort.de/modules/BBSmile/images/smilies_auto/clap.gif" alt="clap" />
So, wie die Partien gelaufen sind, schadet es aber wahrscheinlich auch nicht, sich mal an die eigene Nase zu fassen. Es standen ja durchweg alle zwischenzeitlich mal richtig gut...
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