Bayer II nominierte am vergangenen Donnerstag gleich 4 Ersatzspieler. SVG I wurde damit zum klaren DWZ Favoriten. DWZ spielt aber erfreulicherweise am Brett keine Rolle und so gab es schöne spannende Partien. Mit 4.5 - 3.5 ging der Kampf denkbar knapp aus und dennoch war der Reserve-Mannschaftsführer nicht wirklich besorgt im Verlaufe das Kampfs.
SVG I musste kurzfristig auf Peter Blomeyer Aufgrund Erkrankung verzichten. Der Ausfall von Immanuel Engels war schon länger bekannt. 1'ter Ersatz wurde Stefan Multhauf. Kurzfristig konnte dann noch Uwe Wirtz gewonnen werden.
Bei Bayer II wurden die Ausfälle durch Felix Liebsch, Uli Liebsch, Patrick Billian und Wolf-Dietrich Kolleck kompensiert. Auch keine Laufkundschaft die mal eben abserviert werden kann.
Arbeiten wir mal die Bretter von 1 bis 8 ab.
Brett 1 war die letzte Partie des Abends. Birnkott gegen Schmitz dauert halt immer was länger. Auf dem Brett ein Franzose mit langsamen Aufbau und Angriff der weißen Bauernkette von f6 aus. Ein scheinbarer Bauerngewinn durch nette Fesselung wurde im Zug 15 mit f5 nicht angenommen. Von Schwarz über 5 Züge richtig berechnet und den Bauern mal lieber nicht genommen. Hinter der sichern Bauernkette wurde dann erst einmal umgebaut um schließlich gegen d4 vorzugehen. Nach dem Fehler 25 Sa4 war dann ein wichtiger Vorteil für Schwarz errungen. Danach gab es nicht immer die besten Züge von Schwarz aber es genügte für den notwendigen Erfolg zum Mannschafts-Sieg.
Brett 2 war wesentlich früher entschieden. Erdmann gegen Axmann. Wohl auch als Franzose zu klassifizieren, auch wenn Weiß sich weigerte d4 auszuführen. Läufer nach b2, Diagonale offen halten. Es sah nach Königsangriff nach kurzer Rochade aus. Zur Belohnung mauerte Schwarz den Läufer mit einem Bauern auf d4 ein. Fritz bewertet diesen ungewöhnlichen weißen Eröffnungsplan nach Zug 21 Te1 mit -4 Bauerneinheiten. Der Aufbau sollte von Kristian besser nicht dauerhaft ins Eröffnungs-Programm aufgenommen werden. Für den 21'ten Zug von Schwarz gibt es dann gar nicht genug Fragezeichen zu vergeben. Das folgende Damen-Opfer führte zur sofortigen Aufgabe. Eher glücklicher Erfolg für die SVG.
Brett 3 trug auch zur Nerven Beruhigung des Mannschaftsführers bei. Aber nur weil er sich die Anfangsphase nicht so genau angesehen hat. Pützkaul gegen Frank Wirtz. Der Bayer-Spieler lieferte eine sehr ordentliche Eröffnung ab. Im Zug 13 Da5 statt Sc3 und Frank hätte es schwerer gehabt. 14 Lc4 fand ich auch spannend. Danach ging der weiße Vorteil schrittweise verloren. Nach 20 .. h5 war Frank dann am drücken. Im Zug 21 mit Lh6 war die Nummer dann gewonnen. Nach 28 Te8 wurde dann der letzte Fehler bestraft.
Brett 4 war eher geeignet Sorgen auszulösen. Schönborn gegen Granz. In einer ungewöhnlichen Eröffnung hatte Thomas schnell einen Kampf-König auf f3. Dazu kam dann noch ein Ablenkungsopfer mit 13 Lxb2. Am Brett sah dieser Minus-Bauer bedrohlich aus, tatsächlich ist die Entwicklung des Läufer nach b2 wohl eine Kompensation für den Bauern-Verlust. Die Varianten rings um Zug 15/16 sind recht nett. Danach wurde die Partie ruhiger. Wer Remis angeboten hat entzieht sich meiner Kenntnis. Persönlich hätte ich mit Schwarz weiter gespielt und den Damenflügel ans rollen gebracht. Sonderlich spät war dieses Remis auch nicht.
Brett 5 war eine sehr robuste Partie für beide Seiten. Kein Grund Sorgen zu entwickeln. Billian gegen Düster. Das schwarze Endspiel hätte ich gerne gespielt. Schöner Raumvorteil, Läuferpaar. Da war ich eigentlich sehr zuversichtlich. Allerdings kommt es dann auch auf Kleinigkeiten an. Z.b. mal mit einem Turm-Schach die offene E Linie zu besetzen. Kleine, feine Pläne zur weiteren Verbesserung der Stellung. Am Ende war das Remis in Ordnung.
An Brett 6 hatten wir dann mal nicht die Favoriten Rolle. Ralf Gülden gegen Felix Liebsch. Ralf spielte sehr ordentlich, teilweise offensiv. Der falsche Plan wurde dann nur leider im Zug 25 angesteuert. Von der E-Linie sollte man lieber die Finger lassen. Stattdessen Td3 und später Dc3 hält den Druck auf den feindlichen König besser aufrecht. Kleine Fehlentscheidung, große Wirkung. Schade. Dieser Sieg brachte Bayer wieder etwas ran.
Brett 7 war das 1'te Remis des Abends. Ein bewusste Wahrnehmung konnte am Spielabend nicht entwickelt werden. Uli Liebsch gegen Uwe Wirtz. Ein auf Abtausch angelegte Partie die bereits nach 16 Zügen im Remis endete. Aljechin Jagd Variante hört sich eigentlich viel gefährlicher an. Da muss Uwe mal grübeln wenn bei einer eigentlich scharfen Eröffnung so einfach eine Remis Kiste raus kommt.
Brett 8 brachte uns dann recht spät nochmal richtig Druck. Multhauf gegen Kolleck. Nach Zug 17 hätte ich die weißen Steine sofort übernommen. Schwarz schön verpackt. Alle Perspektive für Weiß. Sehr schön gespielt bis zu diesem Punkt. c3 im Zug 18 hätte mir sehr gut gefallen. 19 h4 war vielleicht etwas zu wild. Weiß hat Zeit und muss sich nicht beeilen. Danach ging es was Abwärts. Der sehr deutliche weiße Vorteil wurde leider etwas verspielt, dennoch war Weiß nie in Gefahr. Sehr souveräne Partie. Leider gibt es diese dunklen Momente im Schach wie im Zug 43. Psychologie im Schach ein weites Feld. Blackout, Schach-Matt. Kommt vor, tragisch. Vor allem nach einer druckvollen Partie sehr bedauerlich.
Brett 8 gleicht ein wenig den glücklichen Umstand an Brett 2 aus. Insgesamt ein enger Kampf. Nicht ganz unerwartet. Wir haben damit weiter 2 wichtige Punkte gegen den Abstieg gesammelt. Nach oben können wir noch am letzten Spieltag schauen.
Br. | Königsspringer Leverkusen 1 | SC Bayer Leverkusen 2 | 4,5 : 3,5 |
---|---|---|---|
1 | Schmitz, Andreas | Birnkott, Manfred | 1 : 0 |
2 | Erdmann, Kristian | Axmann, Michael | 1 : 0 |
3 | Wirtz, Frank | Pützkaul, Karl | 1 : 0 |
4 | Schoenborn, Thomas | Granz, Thomas | ½ : ½ |
5 | Düster, Frank | Billian, Patrick | ½ : ½ |
6 | Gülden, Ralf | Liebsch, Felix | 0 : 1 |
7 | Wirtz, Uwe | Liebsch, Ulrich | ½ : ½ |
8 | Multhauf, Stefan | Kolleck, Wolf-Dietrich | 0 : 1 |
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