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Sonstiges: Saisonvorbereitung beim Internationalen Turnier in Apolda

Contributed von Capablanca am 30. Aug 2004 - 19:16 Uhr

Gut gerüstet und guten Mutes machte ich mich auf nach Apolda. Zu Erklärung: Apolda liegt zwischen Weimar und Jena auf der Höhe von Frankfurt, in „Dunkel-Deutschland“( Thüringen)............

Nach etwa 5 Stunden Fahrt und 3mal umsteigen kam ich endlich in Apolda an.

Erst mal ins Hotel, einchecken, Zimmer beziehen, und dann die Gegend erkunden.

Der Austragungsort ( so muss man ihn schon bezeichnen) ist erste Sahne.

Sehr große Stadthalle, und viel Platz.

Muss man auch haben, bei 176 Teilnehmern, wovon 2 GM,5 FM und 6 IM sind, wobei es bis ungefähr zum 50ten Platz bis 2000 DWZ-Punkte geht, also ein illustres Feld.

Aber auch in den unteren Bereichen versteht man es Schach zu spielen.

Und etwas anderes ist auch noch entscheidend, nicht die DWZ ist entscheidend sondern die Elo.

Mein erster Gegner hatte ein DWZ von 1831 und Weiß an Brett 45. Eine lösbare Aufgabe so denkt man, auch noch Schottisch und das ist eine Eröffnung die ich kann, aber der schob mich sehenswert zusammen, und bevor ich matt ging gab ich auf. Danach schaute ich mir das Tablo an und entdeckte, das mein Gegner eine Elo von 2097 hatte. Kein Wunder das der mich zusammen geschoben hatte.

Auf meine Frage bezüglich seiner DWZ sagte er mir, das ihm die egal wäre, er würde nur noch Turniere spielen mit Elo-Auswertung. Die spinnen die Thüringer!!

Ergebnis 1ter Tag: 0 Punkte aus 1

Am zweiten Tag, gut ausgeschlafen und nach einen guten Frühstück wieder ab in den Turniersaal. Beginn 10:00 Uhr.

Mein nächster Gegner hatte eine DWZ von 1838 (und nur die) und Schwarz und eine Statur wie der Schachfreund Roßburger! Gespielt haben wir an Brett 50 und zwar Lettisches Gambit!!!!

Für alle die, die nicht wissen was das ist: e4 e5, Sf3 f5......!

Im 20ten Zug bot ich mal Remis an, das dann auch danken abgelehnt wurde, mit den Worten:“...das muss zu gewinnen sein...“.

Doch da war meinem Gegner noch nicht klar das er zuvor nicht richtig fort gesetzt hatte (sagte Fritz!).

Und so kommt es wie es kommen musste, 2 Züge vor dem Matt im 42ten Zug gab er auf.

Ich glaube diese Partie werde ich einreichen an Reiner für die schönste Partei.

Etwas Mitleid hatte ich schon mit meinem Gegner, in der ersten Runde gegen GM Müller aus Hamburg (natürlich verloren) dann in der 2ten Runde mich in einer wilden Partie, wieder verloren! Er hatte wohl kein Glück und dann kam auch noch Pech hinzu!!

3te Partie wieder so einer wie in der ersten. DWZ 1683 aber Elo 1898!!!

Gespielt haben wir an Brett 57! Englisch/ Vier Springerspiel!

Nach 15 Zügen und nachdem mein Gegner die Eröffnung nicht richtig behandelt hatte so seine Worte, bot ich Remis und nach 15 Minuten überlegen nahm er dann an.

Auch ihn habe ich dann interviewt wegen seiner DWZ und Elo, und der sagte mir das er 2 „gute“ Turniere mit Elo-Auswertung gespielt habe und 3 „weniger gute“ mit DWZ-Auswertung, daher der Unterschied Zwischen DWZ und Elo. Aber realistisch wäre seine DWZ, was seine Spielstärke angehe!

Ergebnis 2ter Tag: 1,5 Punkte aus 3

Am dritten Tag, und nach einen ausgiebigen Frühstück begab ich mich zum Turniersaal.

Nächster Gegner DWZ 2060. Also nicht so viel zu erwarten, obwohl ich mich ganz gut schlug. Mein Gegner hatte Schwarz und eröffnete mit Karo-Kann.

Nach etwa 20 Züge hatte ich gutes Gegenspiel aber irgendwie schaffte es mein Gegner alle Attacken abzuwehren, und dann machte ich nach etwa 4 Stunden den entscheidenden Fehler, verlor eine Figur und dann die Partie. Schade wäre mehr drin gewesen. Aber das gewinnen gegen solche Gegner kommt auch noch!!

5te Partie. Irgendwie war die Luft raus, ich weiß auch nicht warum. Mein Gegner hatte „nur“ 1813 DWZ.

Als erstes schenkte ich ihm eine Figur die ich dann in der Folge umwandeln konnte zu Turm gegen Läufer, also nur die Qualle weniger.

Doch dann sah ich eine Kombi die aber nicht ging, auch hier waren schon 3,5 Stunden gespielt.

Ich gab einen Turm zurück und bekam einen Läufer und hatte somit wieder einen ganzen Läufer weniger!!

Am Ende habe ich zwar noch mal aufgedreht, aber der Offizier mehr entschied die Partei. Auch hier war es Schade, denn es war mehr drin gewesen, aber damit gewinnt man leider keine Partien!

Ergebnis 3ter Tag: 1,5 aus 5

3ter und letzter Tag .Erster Gegner war ein Jugendlicher mit DWZ 1507.

Ich glaube das war meine schlechteste Partie im ganzen Turnier.

Erst verlor ich einen Offizier, so wie immer, dann habe ich mich zurück gekämpft, den Offizier zurückgewonnen, aber im Endspiel tausche ich dann völlig geisteskrank die letzten Figuren ab, und zwar die Türme. Und dann schob er mich mit seinem Mehrbauern zusammen.

Oh mein Gott, war das schlecht. Resümierend muss ich aber sagen, das der Jugendliche 3 mal das Matt übersehen hat, die hätte ich gewinnen können.

Mit Wut im Bauch, über mich selbst, dann die letzte Partie.

Wieder gegen einen Jugendlichen, mit DWZ 1333.

Spanische Partie/Russische Variante. Noch eine Blöße wollte ich mir nicht geben.

Nach dem 11ten Zug und gewinn eines Offizier meinerseits gegen 2 Bauern, merkte ich das ich viel zu schnell spielte, also ging ich erst mal in den Vorraum und schaute mir die Schachbücher beim Händler an.

Nachdem ich nach etwa 15 Minuten wieder auf einem „normalen Level“ war, spielte ich zwar nicht mehr so forsch, aber forciert, und gewann in der Folge eine weitere Figur mit einer schönen Kombi, und mein Gegner gab auf.

Ergebnis 3ter Tag, 2,5 aus 7 mit einer Gewinnerwartung von 2,143!!

Resume: Ein wirklich schönen Turnier, das ich nur weiter empfehlen kann.

Gewonnen hat das Turnier übrigens GM Petr Habr aus Tschechien.

Im Teilnehmerfeld waren 2 GM, 5 FM, 6 IM, 15 Frauen!! und 30 Jugendliche, das finde ich schon bemerkenswert.

Und was bemerkenswert war, war die Tatsache, das jedem Teilnehmer ein Schachbuch geschenkt wurde, das habe ich so noch nicht erlebt, auf allen Turnieren die ich gespielt habe.

Außerdem habe ich mich in der DWZ ungefähr um 10 Punkte gesteigert, das ist doch auch schon was.

Aber verstehen kann man die Thüringer nur schwer wenn die loslegen zu reden!!

Alles in allem wäre vielleicht mehr drin gewesen, vielleicht auch ein Ratingpreis, aber das weiß nur der Schachgott alleine, und Fortuna.

Anmerkungen: <a target=_New href="http://www.schachopen-apolda.de">http://www.schachopen-apolda.de

 

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