SVG Königsspringer Leverkusen 1919

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Sonstiges: Endspurt

Contributed von chessmaster am 05. Apr 2005 - 07:25 Uhr
Gestern gab es die Vorschlußrunde der Stadtmeisterschaft und irgendwie ist es gut das Ende in Sichtweite zu haben. Die Jugend war erfreulicherweise wieder voll da, dennoch blieben einige Bretter frei. Bei Frühlingswetter konnten alle Teilnehmer auch einen ersten Eindruck von der Landesgartenschau (auch LAGA genannt) gewinnen, alles weitere unter weiterlesen....

Starke Jugend gegen Manni F.

An der Spitze sah es erst nach Super-Gau aus. Rotstein und Khanukov sollten an Brett 1 und 2 aktiv werden und die blieben erstmal eine leer. Zusammen mit weiteren nicht besetzten Brettern hätte die Spitze ganz schön beeinflußt werden können durch kampflose Partien, doch erfreulicherweise traff die Fahrgemeinschaft dann noch ein. Auch die SVG trug diesmal etwas zu kampflosen Partien bei. Frank Selbach musste kurzzeitig krankheitsbedingt absagen, gute Besserung Frank.

Manfred Friedsam musste gegen Kristian Erdmann ran. Schon sensationell in der 8. Runde der Stadtmeisterschaft bei 50 % Ausbeute gegen den stark spielenden Junior ran zu müssen. Manfred war auch sichtlich Nervös icon_wink Manfred spielte mal wieder eines seiner Gambits und meiner Auffassung nach hätte es leicht eine Niederlage geben können. Doch irgendwann war das Druckspiel doch etwas zu komplex für den Nachwuchsspieler vom Bayer und so wurde nicht immer die beste Variante gefunden. Manfred landete dann mit einem Mehrbauer in einem Turmendspiel welches allerdings immer noch nicht unbedingt gewonnen war. In solchen Phasen macht sich dann noch fehlende Routine bemerkbar und Manfred landete schließlich doch noch einen Sieg. Ich behaupte mal, verdient aber auch ein wenig glücklich icon_wink

Meine Aufgabe war da schon lockerer, gegen Martin Prüss konnte ich nicht soviel falsch machen. Mit meinem Franzosen kam ich zügig rein in die Partie und hatte nach einigen Zügen bereits einige Wunsch-Figuren abgetauscht. Dann kam nach meiner langen Rochade was immer kommt wenn ich Gewinn-Chancen in schwarzen Partien habe. Der Gegner attackierte. Ein wahrer Bauersturm machte sich Richtung meines Königs auf während mir für meine eigentlich geplante Gegenattacke zu wenig Zeit blieb. Schachfreund Prüss verlor erfreulicherweise durch etwas merkwürdig wirkendende Turmmanöver zur Unterstützung der Bauern einiges an Zeit, die ich zur Turm Verdopplung im Zentrum nutzte. Nicht unsere beste Phase. Nachdem er dann zur Sprengung meiner König deckenden Bauernstruktur ansetzte wurde es komplex. Neben einigen Varianten mit denen er und ich wohl in ausgeglichene Stellung überleiten konnten, machte mir ein massive 3 fache Bedrohung von B7 (mit Springer, Dame, Turm) Sorgen (König stand auf C8) die ich noch einmal mit der Dame abdecken konnte. Bauer A6 sah auf den ersten Blick ziemlich tödlich aus doch nur auf den ersten. Schach auf der Grundreihe mit meinem letzten Turm, Turm abgetauscht, feindliche Dame nach f1 zur Deckung des Matt gezwungen und dann Läufer Einschlag auf h2 mit Schach kann man schon als gravierenden Patzer betrachten. Einem so erfahrenen Spieler wie Schachfreund Prüss passiert soetwas selten und so ärgerte er sich zu Recht. Schachspieler sind ja nach einer Niederlage häufig nicht zu gebrauchen, nach solchen dicken Dingern besonders. Meine Fehler in der Partie führten oberflächlich gesehen zu ordentlichem Druck, die des Gegners zu großen Katastrophen. Insgesamt gab es nach bisheriger Analyse trotz der offensiven Stellung für Schachfreund Prüss eigentlich keine klar gewonne Stellung. Wenn ich so blöde Patzer mache Ärgere ich mich auch Schwarz, analysiere alle meine 1000 Gewinnwege bis der Arzt kommt und gratuliere meinem Gegner. Der letzte Fehler entscheidet meist und der Sieger gewinnt immer verdient. Macht euch selbst ein Bild, die Partie folgt :


Prüß, Martin 1833 - Schmitz, Andreas 1845

Kommen wir zu den restlichen SVG'lern. Frank Düster spielte gegen Henseler und entschloß sich früh in der Eröffnung nachteilhafte Varianten zu spielen. Danach war er immer unter Druck, allerdings mit leichten Erholungsphasen zwischendurch. Schließlich reichte es nicht. Andreas Morsch sah eigentlich meist gut aus, verlor seine Partie wohl durch Patzer in Zeitnot. Thomas Granz spielte diesmal richtig lange und gewann schließlich. Nun will er auf 50 % kommen und in der nächsten Runde auf 4.5 Punkte kommen. Viel Erfolg dabei icon_wink

An der Spitze gab es dann auch etwas nettes. In der Partie Khanukov gegen Cordts musste der Turnierleiter einen Protest klären. Schachfreund Cordts reklamierte Stellungswiderholung und Schachfreund Khanukov wollte dies erstmal nicht glauben. Da musste dann der Turnierleiter ran der die Partie nachspielte und dann auch die Aussage von Cordts bestätigte. Schachfreund Rotstein besiegte Arlt an Tisch 2 und Kniest setzte sich gegen Kies durch. Rotstein, Cordts, Khanukov liegen nun mit 6.5 Punkten in Führung und FM Kniest mit 6 wohl ohne Chance auf die Titelverteidigung dahinter.

Die LAGA machte sich auf dem Platz hinter dem Bürgerhaus bemerkbar. Dort ist zumindest aktuell das Spiegelzelt aufgebaut und nicht weit entfernt ist die Brücke zum Rheinanleger fast fertig. Viel Zeit bleibt nicht mehr, auch hier gilt : Endspurt.

 

Comments

  1. Khanukov/Cordts
    SF Khanukov hatte nichts zu verlieren - nur so kann ich mir sein Verhalten erklären (das meiner Meinung nach nicht die feine englische Art war).

    a) Erweist sich der Anspruch als berechtigt, ist die Partie sofort remis. b) Erweist sich der Anspruch als nicht berechtigt, fügt der Schiedsrichter drei Minuten zur verbliebenen Bedenkzeit des Gegners hinzu. Außerdem zieht der Schiedsrichter dem Antragsteller, falls dieser noch mehr als zwei Minuten auf seiner Uhr hat, die Hälfte seiner Restbedenkzeit, höchstens aber drei Minuten, ab.

    Beide hatten noch je 6 Minuten auf der Uhr, in einer komplizierten taktischen Stellung mit viel Figuren auf dem Brett und ungleichem Material. Im Falle b) hätte SF Khanukov einen enormen Zeitvorteil gehabt (9 Minuten gegen 4 Minuten). SF Khanukov war meiner Meinung nach "am Drücker" - aber dann soll er weiter zocken und nicht die Züge wiederholen und sich dann "quer stellen".
  2. Re: Endspurt
    Tja, lieber chessmaster: Mich haste damit erstmal abgehängt! Ich hab mit meinem Springer ne Dame angegriffen, die dann nix Eiligeres zu tun hatte als meine Dame zu schlagen, die ihrerseits wieder den Springer hätte decken sollen. Da war der Springer weg - für nix. Ich spiele ernsthaft mit dem Gedanken, meine schachliche Karriere an dieser Stelle zu beenden. Das tat weh! icon_frown
  3. Re: Endspurt
    Hy Querspringer. Hab die Story schon gehört wollte aber nicht noch den Finger in die Wunde legen. Dat mache ich nur wenn ich geärgert werde icon_wink
    p.s. wenn du Aufbauhilfe brauchst schau dir mal ein paar der SVM Partien an unseren Spitzenbrettern an, auch die haben sich schon wieder erholt. Komm zu uns, unser Aufbau Programm für Krisen Schachspieler ist berühmt icon_smile , pfui teufel schon wieder kann ich es nicht lassen. Informationen zum höchst, höchst wahrscheinlichen sehr, sehr gemütlichen neuem Zuhause kommen in kürze.

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