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Bayer Open

Bayer Open: Herzinfarkt Gefahr um Mitternacht

Contributed von chessmaster am 12. Feb 2008 - 01:18 Uhr

20 Sekunden gegen 23 Minuten, Dr. Negele gegen Fide Meister Rotstein. Negele mit Hochdruck bis zur Gesundheitsgefährdung. Es ging noch hoch her, als viele den Saal bereits verlassen hatten. Die Runde 3 der Stadtmeisterschaft von Leverkusen war gleich mehrfach ein Erlebnis was nicht so schnell in Vergessenheit geraten wird. 

Zeitbegrenzung im Schach kann mörderisch sein. Nun gut sagt der geneigte Schachfreund, warum vergeudet manch einer auch soviel Zeit vorher in der Partie. Haben ja alle gleichviel davon. Dennoch fühlt man am Ende irgendwie immer mit dem Vergeuder des kostbaren Gutes. Dem armen Opfer, welches in Sekunden Bruchteilen Entscheidungen fällen muss, die über Sieg oder Niederlage entscheiden. Dr. Negele gelang es recht gut und zwang mit dem nichts an Zeit den Fide Meister zur Aufgabe seines Turms und zu einem Wettrennen mit den 2 verbliebenen Bauern zur Dame. Negeles König eilte geschwind zurück um dem einsamen Turm zu helfen. Mit den zu diesem Zeitpunkt noch 20 Minuten viel Schachfreund Rotstein nicht viel ein um den Durchbruch zu erzwingen und so scheuchte der schwer nervöse, angespannte Negele den feindlichen König noch ein wenig um die Häuser. Bei 13 Sekunden und laufender Uhr erschallte dann "Draw" und es herrschte einige Uneinigkeit zwischen den Kontrahenten. In Englisch wurde 3 fache Stellungswiederholung reklamiert, zu Recht wahrscheinlich, zumindest waren sich die Kiebitze weitgehend einig. Leichte Diskussionen gab es noch um die Nachweis Pflicht, bei 20 Sekunden Rest-Zeit muss aber natürlich nicht mehr geschrieben werden und die Notation des Fide Meisters reichte auch. Etwas merkwürdig ging es am Ende zu aber nach 5 Stunden intensiven Kampf kann man schon mal Klammern oder auch Unsinn erzählen. Beim Fußball reichen dafür schon 90 Minuten mehr oder weniger Kampf.  Da darf man nach 5 Stunden Schach erst recht mal. Smiley

 

Spannendes Drama mit einem verdienten Remis.

 

Anderen Fide Meistern erging es noch schlechter. Frank Reinemer landete gegen FM Cordts einen späten Überraschungserfolg. FM Ivic unterlag dem allerdings eigentlich spiel stärkeren Schachfreund Werbeck. Schwer dieses Jahr für den einen oder anderen Favoriten.

 

Kommen wir zum einfachen Volk. Der einzige mir bekannte Brasilianer im Schachkreis Rhein-Wupper, Rainer "Rainholdinho" Becker aus Baumberg, konnte sich wie erwartet nicht gegen Peter Blomeyer durchsetzen. Nach 25 Jahren Arbeit haben wir da echt ein neues Spitzentalent in Manfort ausgebildet, welches sich auf der Bühne des großen Schachs doch recht ordentlich schlägt. Mit Peter werden noch mehr Schachfreunde Schwierigkeiten haben. Einen weiteren Erfolg für uns landete Manfred Friedsam. Ein frühes Remis nach einer wilden und zumindest unklaren Eröffnung. Ich selbst  durfte mal wieder gegen einen Bayer Spieler ran. Schachfreund Pützkaul ist gefühlt Bayer Spieler Nummer 100 gegen den ich diese Saison ran durfte. Ich eroberte in der Eröffnung einen Bauern und fühlte mich anschließend schwer verladen. Treibjagd auf die Dame, wahrscheinlich auch wegen diverser Fehlzüge von mir. Am Ende war ich mit einem frühen Remis auch recht zufrieden. Thomas Granz, als unser letzter Vertreter, viel mir erst sehr spät am Abend auf. Grinsend wie ein Honigkuchen Pferd konnte er nur gewonnen haben. Insgesamt ganz nette Ausbeute für unseren kleinen Verein. Smiley

 

Bleiben noch ein paar kleine Geschichten. Kristian Erdmann konnte seine alten Rechnungen gegen Klaus Scharff dann doch nicht begleichen. Nicht so schlimm, hat ja in seinen jungen Jahren noch genug Zeit. Bei einer anderen Partie gab es wohl eine wunderbare "Uri Geller" Figuren Wanderung auf dem Brett. Die Sache konnte wegen einer fehlenden Notation einer der beiden Parteien nicht zweifelsfrei geklärt werden. Da aber keine Zeitnot vorlag hätten beide schreiben müssen. Also Entscheidung für die einzig vorliegend Notation und es konnte weitergehen. Gehen wir mal von einem bedauerlichen Irrtum aus. Ein wenig zu frisch war es diesmal im Saal auch, ich vermute die Schachfreunde vom Bayer sprechen mal beim Betreiber der Bürgerhalle vor. Nächstes mal ein paar Grad mehr fände ich nett.

 

Noch ein kleines Schlusswort, schickt dem Herrn Birnkott eure Partien per E-Mail. Nur 20% der Partien wurden beim letzten mal von den Spielern selbst erfasst. Macht ca. 32 für den Ausrichter. Dat können wir doch besser, oder?`Smiley

 

 

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