SVG Königsspringer Leverkusen 1919

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Verein: Spannender geht nicht

Contributed von chessmaster am 04. Mai 2007 - 01:07 Uhr

Bis weit nach Mitternacht verwöhnten uns die beiden Spitzenbretter und vor allem Frank Wirtz und Manfred Birnkott mit großem Kampf. Frank wollte den Turniersieg und Manfred die Familien-Schokolade. Am Ende gab es ein Remis und wir hatten mit 0,25 Punkten Differenz in irgendeiner obskuren Fein-Wertung zum 3'ten mal in Folge den Turniersieger Thomas Schönborn. Herzlichen Glückwunsch. 2'ter wurde Frank Wirtz, 3'ter Uwe Wirtz. Bericht und einige Partien unter weiterlesen

7 Runden Kampf, 7 Runden Spannung und am Ende dann noch 2 spannende Top-Spiele bis zum bitteren Ende. Manfred Birnkott und Uwe Wirtz nahmen die Sache richtig ernst und waren Punkt 19:30 am Brett. Frank Wirtz, Kontrahent für unseren aus dem Vorjahr Schokolade verwöhnten Manfred von der Bayer-Werkstruppe, verspätete sich nur leicht. Thomas Schönborn hingegen hatte wieder richtig Probleme mit der Uhrzeit und trudelte erst gegen 20 Uhr ein. Wir werden unseren Verlegungsantrag für die Mannschaftskämpfe der kommenden Saison wohl nicht mehr mit der besseren Integration unserer Jugendspieler begründen sondern mit der zunehmenden Verwirrung unserer Spitzenspieler über die diversen unterschiedlichen Starttermine. Mehr zu den Brettern 1 und 2 später.

 

Ansonsten war alles pünktlich angerichtet. Die Preise für die ersten 3 wurden präsentiert, die Bierchen für den Durst danach kühl gelagert und die Bretter und Uhren aufgebaut. Einzig der Turnierleiter war erstmalig ungewöhnlich spät, Busse machen halt manchmal doch was sie wollen. Aber egal, hat nicht weiter gestört. Etwas schade war die m.E. einzige kampflose Partie des gesamten Turniers. Dirk Strauch war diesmal leider nicht da, hoffentlich ist dies nicht der mangelnden Bier-Versorgung im Turnier geschuldet. In der nächsten Saison sind bei mir einige Stressthemen weniger zu erwarten, Verbesserungen sind zu erwarten.

 

Nun auf zum Spielbetrieb. In meiner Partie gegen Schachfreund Heinzer gab es 100% Wetten auf das Ergebnis Remis. Irgendwie spielen wir wohl auch zu ähnlich und so ging Figürchen um Figürchen vom Brett. Mit dem 1'ten Remis Angebot wurde mir auch noch die Damen zum tauschen angeboten. Da der feindliche König noch im Zentrum gebunden war wollte ich nicht und spielte noch einige Züge weiter. Doch nach wohl einigen korrekten schwarzen Gegenzügen wählte ich etwas blind eine Fortsetzung mit erzwungenem Damentausch. Den Rest haben wir uns erspart. Die Wahrsager des Ergebnis versammelten sich zur Gratulation und kommentierten "was auch sonst". Frank Düster und Thomas Granz durfte ich direkt am Nachbarbrett erleben. Frank war erstmal bei der Spielaufnahme reichlich verwirrt und wollte unbedingt gegen Andreas Morsch spielen. Erst nach massiver Überzeugungsarbeit nahm er dann Platz. Sein Spiel war aber wenig inspiriert und als unbedarfter Kiebitz meinte ich schon recht früh einige Vorteil für Thomas zu sehen. Auch noch gegen Frank gewinnen? Irgendwie sah ich unseren Turnierleiter schon auf Wolke 7 Richtung Decke entschweben und überhaupt nicht mehr runter kommen. Der Sieg kam, allerdings viel schneller wie eigentlich erwartet. Da war dem Frank wohl noch ein Böckchen im Wege. Thomas entschwebte zwar nicht zur Decke konnte seinen Blick aber kaum noch vom Zwischenstand im Turnier mit Herrn Granz auf Platz 1 wenden.

 

Auf die nächsten Ergebnisse mussten wir noch eine Augenblick warten. So ganz sicher bin ich mir der Chronologie nicht mehr. Weil mir die Endspielstellung am besten haften geblieben ist machen wir mal mit den Schachfreuden Pies und Seelig weiter. Pies hatte die Eröffnung ein klein wenig verbockt und lief dem immer etwas hinterher. Mit der Annäherung ans Endspiel musste er dann noch einen Doppel-Bauern akzeptieren der einige der SVG'ler zur Annahme einer für Seelig gewonnenen Stellung verleitete. Ein Irrtum wie sich bei näherer Betrachtung herausstellte. So ein Doppelbauer kann auch einige versteckte Verteidigungspotentiale entfalten. Der Weg zu einem möglichen Gewinn für Seelig war etwas früher. Statt eines voreiligen Austauschs etwas entfernter Bauern hätte er sich besser was defensiver verhalten. Ein wohl gerechtes Remis. Remis wurde es auch zwischen Manfred Friedsam und Schachfreund Schüppen. Beide waren mit der interessanten Partie sehr zufrieden. Manfred kreativ, offensiv, Schachfreund Schüppen immer mit der richtigen Antwort. Die gemeinsame Analyse und Bewertung hat Spaß gemacht, auch wenn sich manches in Geister auflöste was Manfred so gesehen hat.

 

Nun erstmal genug mit den schnöden Remisen. Unser Jugendwart Enrico zeigte sich auch gegen unseren 2. Vorsitzenden aufmüpfig und haute unseren Peter Blomeyer in die Pfanne. Nachdem ich im laufenden Turnier auch schon von ihm umgehauen wurde scheinen ihm Vorstände besonders zu liegen. Bin noch selbst sehr gespannt was da gelaufen ist, gesehen hab ich die Partie eher nicht. Dafür hatte ich allerdings ein sehr genaues Auge auf Udo und Schachfreund Wurm. Udo hatte es in der Eröffnung nicht sonderlich mit Bauern und gönnte seinem Gegner erstmal 2 vor. Aber ganz so geizig wollte dieser wohl nicht erscheinen und gab diese 2 auch wieder brav ab. Das Endspiel erschien mir schon ziemlich remislich, einzig ein Luftloch für den König auf einer ansonsten dichten 7'ten Reihe sollte man sich gelegentlich gönnen. Solche Kleinigkeiten übersieht Udo in seinem Ehrgeiz Partien zu gewinnen leider gelegentlich und so kam es zu der aus meiner Sicht am Ende etwas unglücklichen Niederlage. Schade.

 

Damit hatte sich das Hauptfeld erledigt und die Konzentration galt ganz der Spitzengruppe. Die machte es dann noch richtig spannend und der Siegeswille von allen 4 Spieler war deutlich zu spüren. Thomas spielte seine Eröffnung einfach anders, nur um Uwe aus seinen gewohnten Bahnen zu bringen. Wie üblich bei ihm, Vorbereitung sinnlos. Der Mann macht einfach was er will. Dennoch oder gerade deswegen war seine Stellung nicht dolle aber "leider" (ja ich war parteiisch) fand Uwe nicht immer die besten Züge. Am Ende war es wie fast immer, Thomas machte Uwe platt. Schon mal ein spannendes Vorspiel und Frank Wirtz am Nachbarbrett spürte den Druck seines neuen Verfolgers Thomas Schönborn. Ob ein Remis reichen würde war schon mehr als fraglich. Frank und Manfred legten dann ein Drama in Vollendung hin. Zeitnot, kreative Züge und weiterhin der absolute Siegeswille tobte sich da richtig aus. Kaum ein Kiebitz konnte/wollte da nach Hause obwohl manch einer kaum noch geradeaus kucken konnte. Als Manfred dann noch mit einem frechen Bauern-Zug scheinbar auf's ganze ging stockte allen der Atem. Aber auch hier fand Frank noch die richtigen Züge und war vielleicht ganz dicht davor. Aber in höchster Zeitnot wollte der Gegenangriff nicht mehr so richtig korrekt gelingen. Manfred eroberte nach einem Zeitnot Fehler von Frank einen Bauern, stand wohl in diesem Moment deutlich besser und bot Remis. Großer Sportsgeist, großes Tennis.

 

Vor der abschließenden Analyse dieses Knallers waren alle erstmal mit der Sieger Ehrung einverstanden. Es war spät und der eine oder andere wollte dann doch mal ins Bettchen. Punktgleich nach 7 Runden, 1. Feinwertung gleich nach 7 Runden, 2. Feinwertung nur minimal unterschiedlich. Knapp aber es hat erneut gereicht für Thomas Schönborn. Zum 3'ten mal in Folge konnten wir ihn nicht stoppen, Respekt und Gratulation. Eine tolle Leistung. Super knapp dahinter landete Frank Wirtz und Platz 3 erreichte Uwe Wirtz. Diesmal wählten die Sieger die Preise auch in der gedachten Reihenfolge aus, wahrscheinlich lag es am Wechsel der Literatur Richtung von Schach nach Satire. Der Wein ging an Frank, die Schokolade an Uwe. Manfred Birnkott muss nun seiner Familie erklären warum es dieses Jahr keine Schokolade gibt aber dafür darf er es im nächsten Jahr erneut versuchen.

 

An dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich bei unseren Gästen bedanken. Sie haben unser kleines Turnier enorm bereichert und wir freuen uns über jeden von euch der auch im nächsten Jahr wieder am Start ist. Vielen Dank auch an Andreas Morsch und Thomas Granz die beide einen tollen Job in der Turnierleitung gemacht haben. Dank an alle für die große Spieldisziplin und den Spaß an den Spielabenden. Ich freue mich schon auf die nächste Saison.

 

 

p.s. 

Manfred Birnkott und Frank Wirtz haben im Anschluss an die Ehrungen noch Ihre Partie nach gespielt. Kommentar Frank "Puh, 2 Uhr im Bett". Auch die 2 sind also noch nach Hause gegangen.

 


quot;Wirtz, Uwe&quot - quot;Schönborn, Thomas&quot

quot;Wirtz, Frank&quot - quot;Birnkott, Manfred&quot

quot;Blomeyer, Peter&quot - quot;Lehmann, Enrico&quot

quot;Schmitz, Andreas&quot - quot;Heinzer, Klaus&quot
 

 

Comments

  1. Re: Spannender geht nicht
    Die obskure Fein-Wertung die chessmaster meint ist die Sonneborn-Berger-Wertung.
    Die hat nämlich erst die Entscheidung gebracht, da auch die Buchholz-Wertung identisch war.
    Gruß
    Capablanca
  2. Re: Spannender geht nicht
    An dieses Turnier werde ich mich wohl noch lange erinnern, ist es mir doch diese Saison nicht gelungen, auch nur einen einzigen SVGler zu schlagen! Allein die Unterbarmener Schachfreunde hatten Erbarmen mit mir und liessen mir die vollen Punkte. icon_smile Aber Spass gemacht hat's trotzdem... und ich bin das nächste Mal, wenn mir nichts Gravierendes dazwischenkommt, bestimmt wieder mit von der Partie.
  3. Re: Spannender geht nicht
    Die DWZ-Auswertung steht jetzt auf den DSB-Seiten zur Verfügung, wann die offizielle Auswertung auf Bundesebene stattfindet kann ich leider nicht sagen. Hier der Link zu der Auswertung: http://www.schachbund.de/dwz/turniere/neue.html Gruß Capablanca
  4. Re: Spannender geht nicht
    Na, der Rest ging so (Danke an Capablanca fürs Mitschreiben!):
    55. Ke3 Dxa3 56. Kf4 De1 57. Kxf3 Dg5 58. Df8 Kh7 59. e6? Dd5 60. Kg3 Dxe6. Dann bot FRANK Remis an.
    Und da ich
    1.) trotz ca. einer Minute mehr auf der Uhr keinen grossen Vorteil für mich sah 2.) eine Partiefortsetzung im Blitztempo zum reinen Glücksspiel ausgeartet wäre
    3.) es eigentlich viel zu warm für Schokolade war icon_wink
    nahm ich das Remisangebot an.
  5. Re: Spannender geht nicht
    icon_wink da war ich wohl was unkonzentriert bei dem Remis-Angebot. Was sagt denn da deine Familie zum Punkt 3.) Ganz schön eigenmächtige Entscheidungen, darfst du dat? icon_smile

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