Das Parlament von Island hat dem ehemaligen Schachweltmeister Bobby Fischer die Staatsbürgerschaft gewährt. Damit kann er nun möglicherweise doch die Abschiebung von Japan an die USA verhindern. Fischer wird seit dem vergangenen Juli in Japan festgehalten. Dort war er ohne einen gültigen Pass aufgegriffen worden.
Bis zu zehn Jahre Haft drohen
In den USA drohen Fischer bis zu zehn Jahre Haft und eine hohe Geldstrafe, weil er nach Ansicht der Behörden gegen die Jugoslawien-Sanktionen verstoßen hat. Hintergrund ist die Teilnahme Fischers an einem Schachturnier 1992 in Montenegro, das damals noch zu Jugoslawien gehörte.
Das Parlament in Island machte nun mit großer Mehrheit den Weg frei für die Einbürgerung des exzentrischen Genies, das 1972 in Island mit einem legendären Sieg über Boris Spasski Weltmeister wurde. Für die drei Lesungen benötigte das Parlament nur zwölf Minuten. Die Einwanderungsbehörde erklärte, bereits heute könne der Pass für Fischer fertig sein.
Island hatte dem Exweltmeister vor einem Monat zunächst die Staatsangehörigkeit verwehrt und einen Ausländerpass angeboten, der den japanischen Behörden für eine Ausreise aber nicht genügte.